Alle Größen von Schnecken waren bei der Exkursion des NABU am 30. Juli 2017 im Kandelgrund bei Heinsen vertreten. Weinbergschnecken und die aus den Gärten "beliebte" Spanische Wegschnecke, aber auch kleine bis winzige Schnecken wurden gefunden.
Walter Wimmer – Schneckenexperte des NABU – erläuterte bei der Exkursion, dass ein großer Teil der 242 verschiedenen Landschnecken, die es in Deutschland gibt, klein bis winzig ist.
Die kleinsten Exemplare, die gefunden wurden, waren so winzig, dass sie kaum mit der Lupe betrachtet werden konnten. Da war dann die Kamera hilfreich mit entsprechender Vergrößerung.
Die meisten gefundenen Schnecken lagen größenmäßig zwischen den Winzlingen und einer Weinbergschnecke. Es fielen Namen wie "Gemeine Haarschnecke" (gemein bedeutet dabei in der Sprache von Naturkundlern nicht bösartig, sondern "gewöhnlich"), "Zahnlose Windelschnecke" und "Inkarnatschnecke". Allen diesen Schnecken – und etlichen mehr – war gemeinsam, dass die Teilnehmer sie nicht kannten und von der Vielfalt überrascht waren.
Doch das Leben von Schnecken ist nicht nur langsam und friedlich. So konnten die Exkursionsteilnehmer beobachten, wie die Larve eines Schneckenkäfers gerade dabei war, eine Riemenschnecke von innen aufzufressen. Und an anderer Stelle hatte sich ein schwarzer Aaskäfer eine genabelte Strauchschnecke als Brunch ausgesucht.
Alle Teilnehmer genossen den Ausflug zu den Schnecken im Kandelgrund.
Ja, es gibt sie wirklich, die sogenannten "Bikini-schnecken"! Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur noch ein Teilgehäuse haben, in das sie sich nicht mehr vollständig zurückziehen können. Sie brauchen das auch nicht, denn sie leben an feuchten geschützten Plätzen wo sie kein komplettes Haus benötigen.
Solche und weitere Schnecken wurden bei der Exkursion im September 2014 mit dem NABU- Schneckenexperten Walter Wimmer im Kandelgrund zwischen Holzminden und Heinsen gefunden.
In diesem Schneckensommer "wartete" am Exkursionstag die erste Schnecke bereits auf dem Parkplatz - eine Spanische Wegschnecke, wohl allen Gartenbesitzern bestens bekannt. Danach wurde eine Schneckenart nach der anderen gefunden: die Genabelte Strauchschnecke (es sieht wirklich so aus, als hätte sie einen Nabel), Maskenschnecken mit Haaren und Zähnen, die Gefleckte Schüsselschnecke (sie sieht wie eine kleine Schüssel aus) oder die Gefältelte Schließmundschnecke, die ihr turmartiges Haus von innen mit einem Deckel verschließen kann. Auch eine "Haribo-Schnecke" wurde gefunden, der an seiner Unterseite schön schwarz-weiß gezeichnete Schwarze Schnegel.
Etliche der gefundenen Schnecken waren recht klein, so dass Lupen zum Einsatz kamen, um etwa die kleinste Landschnecke Deutschlands, die Punktschnecke zu bewundern - sie wird ausgewachsen nur einen Millimeter groß.
Am Ende hatte die Exkursionsgruppe 23 verschiedene Schneckenarten - mit und ohne Häuschen - gefunden!