...liegt an der Bundesstraße 83 zwischen Stahle und Heinsen und hat eine Größe von 13,2 Hektar.
Einige Daten:
Beschreibung:
Die ehemalige Kiesabgrabung gehört zum Projekt "Renaturierung der Weseraue" und liegt im direkten Überschwemmungsbereich der Weser innerhalb eines komplexen Flutrinnensystems. Der Teich ist 3 - 5 m tief und hat Flachwasser- und Steiluferbereiche sowie Kiesbänke. Im ehemaligen Spültrichter besteht ein Weidenwald mit Wasserstandsschwankungen von bis zu 3 m. Das Wasser der Weser strömt bei 1,20 m über Normalwasserstand durch die 120 m lange und bis zu 4 m tiefe Verbindungsrinne in den Teich. Das gesamte Gebiet unterliegt der freien Sukzession und hat auch trockene magere Standorte. Der Kiesteich Heinsen gehört zum Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
„Regeneration landschaftstypischer Auenstandorte in der Oberweserniederung“.
Schutzziele:
Durch die Anbindung an das Hauptgerinne der Weser (bei Hochwasser) soll die ehemalige Kiesabgrabung wieder verstärkt den Kräften des Stromes geöffnet werden. Dadurch werden auenähnliche Umlagerungsprozesse eingeleitet sowie Gewässerflora und -fauna gefördert. Denen dienen auch die neu geschaffenen Flachwasserzonen.
Inzwischen hat sich das Gebiet sehr gut entwickelt; das liegt vor allem daran, dass es dort seit 1993 keine Störungen mehr gibt. Welche Vögel beobachtet wurden, kann man hier erfahren:
Eine bis 1975 genutzte Kiesabgrabung bei Heinsen, die heute als bedeutendes Rastgebiet zahlreicher Limikolenarten, Kormoranen, Haubentauchern und vieler Entenarten dient, bot sich für die Umsetzung des Auenprojektes an.
1989 trat die Projektgruppe Weserniederung der Universität-Gesamthochschule Paderborn, Abteilung Höxter, an den NABU Holzminden mit der Bitte heran, die Trägerschaft über das Teilprojekt Heinsen zu übernehmen. Für den NABU galt es, neben der Förderung durch das Bundesumweltministerium einen nicht unerheblichen Eigenanteil für den Erwerb der über 13 ha großen Fläche zu übernehmen. Mit Hilfe von Zuschüssen durch die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und den Landkreis Holzminden ging der NABU 1992 das Wagnis ein, sich über mehrere Jahre als Projektträger einzubringen.
1993 konnte mit den erforderlichen Baumaßnahmen begonnen und eine bis zu vier Meter tiefe und 130 Meter lange, gewundene
Verbindungsrinne zwischen Kiesgrube und Weser ausgehoben werden. Mit dem Aushub wurden flache Uferzonen und Inseln im See neu angelegt, an anderen Stellen Senken unterschiedlicher Größe und Tiefe
geschaffen. Bei einem Pegel von 1,23 m über der Mittelwasserlinie wird durch die Rinne eine Verbindung zwischen Weser und Abgrabung hergestellt.
Durch die Anbindung an das Hauptgerinne der Weser wird die ehemalige Kiesabgrabung bei Hochwasser häufiger und intensiver überflutet, und es kommt zum ökologischen Austausch zwischen Weser und Kiesgrube.
Die Erhöhung der Auendynamik, die neuen Flachwasserzonen und vor allem der Ausschluss von Freizeitaktivitäten sowie die Herausnahme des Angelbetriebes haben dazu geführt, dass sich das Gebiet außerordentlich positiv entwickeln konnte. Weil es zum Beispiel keine Trittschäden im Uferbereich mehr gibt und aufkommender Bewuchs nicht entfernt wird, konnte sich die Ufer-, Schwimmblatt- und Unterwasservegetation ausbreiten. Dadurch haben vor allem Jungfische optimale Bedingungen. Aber auch viele Libellenarten profitieren; deren Zahl hat sich im Laufe der Jahre von acht auf 23 erhöht.
Ebenfalls gewonnen durch die Renaturierungsmaßnahmen und die Nutzungsaufgabe hat die Vogelfauna. Insbesondere störungsempfindliche Arten, die schon frühzeitig vor dem Menschen fliehen, nutzen nun das Areal als Brut-, Rast- und Nahrungshabitat. Während der Winter-monate rasten dort zahlreiche Wat- und Wasservögel.
Der NABU als Eigentümer beschränkt die menschliche Anwesenheit in dem Gebiet auf wenige Führungen, in deren Rahmen sich interessierte Menschen über die Bedeutung und die Entwicklung des Gebietes informieren.
Damit Menschen darüber hinaus ohne zu stören, die zum Teil seltenen Vögel beobachten können, wurde im Dezember 2001 mit Unterstützung der Naturschutzstiftung des Landkreises Holzminden, der Jugendwerkstatt der Kreisvolkshochschule und des Arbeitsamtes am Rande des Gebietes eine Vogelbeobachtungshütte errichtet und im Frühjahr 2002 in Anwesenheit von Oberkreisdirektor, mehreren Amtsleitern, Bürgermeistern angrenzender Gemeinden und der Presse eingeweiht. Diese Hütte wird von sehr vielen Naturinteressierten besucht und gelobt, wie zahlreiche Einträge in das zeitweise in der Hütte ausgelegte Beobachtungsbuch belegt haben.