Auenlandschaft Hohenrode

von Ulrich Frischgesell

Foto: Kathy Büscher
Foto: Kathy Büscher

Der NABU Holzminden beschäftigt sich seit 1991 mit der Renaturierung der Weseraue. Aber auch andere NABU-Gruppen sind auf diesem Gebiet aktiv.

 

So hat der NABU Nienburg seit 2009 mit den Liebenauer Kiesgruben direkt an der Weser eine 142 ha große Gewässerlandschaft als Naturparadies gesichert, das im Landschaftsschutzgebiet „Wesermarsch“ liegt, Bestandteil des 687 ha großen Fauna-Flora-Habitat-Gebiets (FFH) „Teichfledermausgewässer im Raum Nienburg“ ist und als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.

 

Ein Weserauenprojekt hat ebenfalls der NABU Rinteln. Seit den 1990er Jahren ist an der Weserschleife im Rintelner Ortsteil Hohenrode durch Kiesabbau eine 115 Hektar große Auenlandschaft entstanden, die schon während des laufenden Abbaubetriebes renaturiert worden ist. Die entstandenen Kiesteiche mit Weseranschluss befinden sich zwischen Lipper Bergland und dem Wesertal. Da die Weser für den Vogelzug eine bedeutsame Leitlinie ist, haben mittlerweile zahlreiche Wasser- und Singvogelarten diesen Lebensraum für sich entdeckt.

Foto: Kathy Büscher
Foto: Kathy Büscher

Mit der Zeit haben zahlreiche Vogelarten die Auenlandschaft erobert. Neben Fisch- und Seeadler, die die Auenlandschaft bereits als Nahrungsgewässer nutzen, haben sich Haubentaucher, Reiherente und Flussuferläufer eingefunden. Auch Teichrohrsänger, Rotmilan, Rohrammer, Kuckuck, Nachtigall, Beutelmeise, Feldlerche und verschiedene Gänse- und Schwalbenarten sind hier beheimatet.

 

Schon während des Abbaubetriebes haben sich Pionierpflanzen wie Weide und Kamille angesiedelt. Auch Nachtkerze, Königskerze, Lupine, Wilde Karde, Lichtnelke, Lerchensporn, Hungerblümchen und verschiedene Schilfarten wachsen an den Ufern.

 

Im Jahr 2012 hat der NABU die Auenlandschaft erworben und für die Zukunft gesichert. Seitdem hat die NABU-Gruppe Rinteln schon viel für den Erhalt getan. Zum Erhalt von Offenlandstrukturen wird ein Teil der Flächen extensiv beweidet. Zwei Brutflöße für Flussseeschwalben sind gebaut und installiert worden. Auf der Vogelinsel wurde ein Horst für Fischadler errichtet. Im Oktober 2014 wurde die Auenlandschaft Hohenrode vom Schaumburger Kreistag zum Naturschutzgebiet erklärt.